@ebo: Nun ja, die nationalen Eliten in Ungarn, etc. rechne ich nicht zu den EU-Eliten. – Bei allem Verständnis für die Wut vieler Bürgerinnen – die Nationalisierung führt sehr schnell erneut zu Ausgrenzung und Rassismus, wie Ungarn, etc. zeigen. Das ist keine Alternative zu den EU-Eliten, so problematisch sie auch sind. Und immerhin muss man die so genannten Wut-Bürger ja auch fragen, wer denn in die jetzt hart kritisierten Parteien gewählt hat. Die Wähler und Wählerinnen kann man ja nicht gänzlich aus ihrer Verantwortung nehmen.
Und welche Alternativen bieten denn die gegenwärtigen Wut-Bürgerinnen und rechten Parteien an außer nationalem Egoismus, Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten?
Eine Antwort auf die wirtschaftlichen Probleme der EU und auf die neuen Herausforderungen der Digitalisierung und auf Umweltprobleme habe ich bei all den rechten Wutbürgern noch nicht entdeckt – außer den Rückzug auf’s Nationale. Nur: Umweltprobleme, digitalisierte globale Finanzmärkte und transnationale Konzerne bekommt auf nationaler Ebene nicht in den Griff. Da die BRD noch relativ groß erscheint im Vergleich zu den kleinen EU-Ländern wie Portugal oder Griechenland, kann man sich in der BRD vielleicht noch einbilden, man könne die genannten Probleme politisch steuern. Aber Länder wie Griechenland oder Portugal oder auch die kleinen baltischen Länder haben doch nicht die geringste Chance, auf nationaler Eben auch nur eines der genannten Problemfelder auch nur im Ansatz politisch steuern und regulieren bzw. lösen zu können.
Insofern sehe ich keine Alternative zur EU – außer eben einer tiefgreifenden Reform der EU, wie Du es ja in Deinem Beitrag am Ende sagst.